Neues aus den Pflege- und Seniorenzentren des Roten Kreuzes in Essen: Briefe gegen die Einsamkeit
Eine Brieffreundschaft zwischen Generationen – Studenten der Ruhr-Universität Bochum und Bewohner der DRK-Pflegeeinrichtungen in Essen überwinden die durch Corona bedingte soziale Distanz. Denn auch wenn ab kommendem Sonntag die Pflege- und Seniorenzentren wieder öffnen dürfen, sind Besuche aus Sicherheitsgründen nur eingeschränkt und in kleinerer Zahl nach Absprache möglich. Weil das soziale Leben dort für einen längeren Zeitraum eingeschränkt sein wird, freuen sich die Beteiligten über diese schöne Idee.
„Der erste Brief ist angekommen. Mit leuchtenden Augen hat ihn unsere Bewohnerin Eva Heynen entgegengenommen. Das fröhliche Lächeln hinter der OP-Maske konnte man zwar nur erahnen, aber ich habe die Freude schon deutlich gespürt“, beschreibt Dominik Jäschke den besonderen Moment. Er ist für die soziale Betreuung der Bewohner im DRK-Seniorenzentrum Freisenbruch zuständig und begleitet die Aktion „Briefe gegen die Einsamkeit“.
Die Idee ist aus dem Projekt „UnVergessen“ der Ruhr-Universität Bochum hervorgegangen, das bereits einige Jahre besteht. Studierende der Slawistik oder auch anderer sprachlich orientierter Studiengänge der RUB besuchen dafür Senioren in Pflegeeinrichtungen und unterhalten sich mit ihnen in deren Muttersprache. Gerade auch für an Demenz erkrankte Patienten können solche Momente Unterstützung bieten. So hilft UnVergessen älteren Menschen, Vertrautes wieder aufleben zu lassen und damit ein wenig Orientierung in einer unübersichtlich gewordenen Welt zu fassen.
Weil diese so wichtigen Besuche derzeit nicht stattfinden können, haben sich die Verantwortlichen eine Alternative überlegt: Sie versenden von Studierenden geschriebene „Briefe gegen die Einsamkeit“.
„Die Idee ist, Briefe, Postkarten oder auch Bilder als Geste der Aufmerksamkeit per Post an Seniorenheimbewohnerinnen und -bewohner zu schicken. Diese können bei Interesse unseren Studierenden zurückschreiben. So könnte eine Brieffreundschaft der besonderen Art entstehen, die beiden Seiten über diese einsame Zeit hilft“, erklärt Dr. Katrin Bente Karl, die Leiterin des Projektes UnVergessen.
Auch Dirk Ermers, der das Projekt vonseiten des Essener Roten Kreuzes verantwortet, verspricht sich positive Effekte für Senioren und Studenten: „Generationen lernen voneinander, deshalb ist es so wichtig, dass sie im stetigen Austausch bleiben. Wir freuen uns, wenn wir dazu einen Beitrag leisten können.“
So erreichen Sie das DRK-Seniorenzentrum Freisenbruch
Alexandra Petri, Einrichtungsleiterin
Tel.: 0201/64392 – 0
Minnesängerstraße 76
45279 Essen