Tierische Freunde gegen die Angst: Die Rettungsdienst-Eisbären des DRK Essen
Einsätze mit Kindern sind immer schwierig. Die Eltern sind in der Situation vielleicht überfordert und machen sich Sorgen um ihren Nachwuchs – die Kinder sind verunsichert, schließlich sind plötzlich viele fremde Menschen und Geräte um sie herum, außerdem wirkt der Rettungswagen auf die Kleinen besonders groß.
„Ein Kuscheltier, wie unser DRK-Bär, ist da ein toller Eisbrecher“, erklärt Matthäus Bannasch, Leiter des Rettungsdienstes beim DRK-Kreisverband Essen e.V. „Wenn wir die Situation eingeschätzt haben und alles unter Kontrolle gebracht wurde, geben uns die Stofftiere eine Chance mit dem Kind über etwas anderes als Erkrankungen oder Verletzungen zu sprechen.“ Ein einfaches Tool, um Angst abzubauen.
„Für die Kinder ist das alles meist befremdlich, denn der Rettungswagen macht komische Geräusche und von der Liege aus können die Kinder nicht sehen, wo wir hinfahren“, zeigt sich Bannasch verständnisvoll für die Besonderheiten bei einem Einsatz am Kind. „Unser Eisbär ist dann ein Begleiter und Freund für die Fahrt ins Krankenhaus“.
Nicht nur die medizinische Hilfe ist bei einem Kindereinsatz wichtig, dazu kommt es auf das Auftreten der Rettungskräfte an. „Wir müssen den Kindern, aber auch den Eltern Sicherheit vermitteln“, erklärt Bannasch, der selbst jahrelang für das Rote Kreuz im Rettungsdienst gefahren ist. Ruhe bewahren und diese auszustrahlen ist eine der goldenen Regeln für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK-Rettungsdienstes.
In der Kita den Arm gebrochen oder ein Grundschulkind hat nach einem Sturz eine Platzwunde am Kopf – Die Reaktionen der Kinder sind immer vielfältig: „Manche schreien, andere erstarren vor Schreck“, so der Rettungsdienst-Leiter. Auch die Teddys bekommen die verschiedensten Behandlungen, mal fliegt der Eisbär durch den Wagen oder er wird ignoriert. Doch häufig wird er zum besten Freund, mindestens für die Länge des Einsatzes, oft noch darüber hinaus. „Vor ein paar Wochen erreichte uns eine E-Mail, in der die große Schwester nach einem neuen Eisbären für ihren kleinen Bruder fragte“, berichtet der Rotkreuzler. Der Freund von der Fahrt im Rettungswagen war verloren gegangen. „Wir haben natürlich Ersatz besorgt und zu dem Jungen nach Hause geschickt.“
Was sollten Eltern beachten, wenn ihr Kind die Hilfe des Rettungsdienstes benötigt?
- 112 wählen
- Ruhe bewahren und dem Kind auch Ruhe ausstrahlen
- Vertrauen in die Einsatzkräfte haben
- Rettungswagen einweisen bzw. jemanden beauftragen, diesen einzuweisen
Übrigens: Der DRK-Rettungsdienst sucht kompetente Kolleginnen und Kollegen. Bewerben Sie sich mit rettungsdienstlicher Ausbildung initiativ unter personal(at)drk-essen.de