Europäischer Tag des Notrufs 112
Der 11. Februar steht jährlich im Zeichen des Europäischen Tages des Notrufs 112.
EU-weit erreichen Menschen unter der einheitlichen und kostenfreien Notrufnummer 112 Hilfe in Notsituationen. Wer den Notruf absetzt, ist häufig sehr aufgeregt. Matthäus Bannasch, Leiter des Rettungsdienstes beim DRK Essen, gibt Tipps.
„Anrufer müssen keine Sorgen haben, etwas falsch zu machen. Die Disponentinnen und Disponenten in der Leitstelle sind darauf geschult, alles abzufragen, was sie wissen müssen“, weiß Bannasch. Und ergänzt: „Wichtig ist es, ruhig zu bleiben und sich die Fragen genau anzuhören, um diese richtig zu beantworten. Trauen Sie sich auch, Rückfragen zu stellen, wenn Sie etwas nicht verstanden haben oder Sie unsicher sind.“ Und ganz wichtig: „Bleiben Sie dran. Möglicherweise stellt der Disponent noch Rückfragen oder gibt Anweisungen. Legen Sie erst dann auf, wenn der Disponent das Gespräch beendet.“
Was sind Fälle für die 112?
Die Notrufnummern 112 sowie 110 (Polizei) sollten nur für Notfälle verwendet werden, damit diejenigen Hilfe erhalten, die diese dringend benötigen. Doch welche Beschwerden sind ein Notfall? „Viele Menschen sind unsicher, bei welchen Symptomen sie die 112 anrufen sollen. Generell gilt: Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen sollte immer die 112 gewählt werden! Dazu gehören etwa schwere Unfälle, Feuer, Vergiftungen, Schmerzen in der Brust, Störungen der Sprache, Lähmungserscheinungen, Störungen des Bewusstseins, Kreislaufkollaps, Atemnot, starker Blutverlust, starke Schmerzen und andere lebensbedrohliche Situationen“, weiß Bannasch.
Bei nicht lebensbedrohlichen Krankheiten oder Verletzungen, die nicht bis zur nächsten Sprechstunde beim Hausarzt warten können, sollte die 116 117 gewählt werden. Die Nummer 116 117 des ärztlichen Bereitschaftsdienstes der Kassenärztlichen Vereinigungen ist ebenso rund um die Uhr und kostenlos erreichbar.
Notruf-App „nora“
Mit der Notruf-App „nora“ können seit September 2021 auch sprach- und hörgeschädigte Menschen barrierefrei einen Notruf absetzen und mit den Disponentinnen und Disponenten in den Leitstellen per Chat kommunizieren. Für Menschen mit einer Sprach- oder Hörbehinderung war das Absetzen eines Notrufs bisher über das Notruf-Fax bzw. die Nothilfe-SMS möglich.